16.04.2020

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Gemeinsames DKTK-Patientenregister

DKTK-Wissenschaftler aller Standorte planen gemeinsam den Aufbau einer klinischen Datenplattform für Krebspatienten, die an COVID-19 erkrankt oder auf SARS-CoV-2 getestet worden sind. Ziel ist es, die Auswirkungen des neuartigen Virus auf Krebserkrankungen zu verstehen und die Patienten bestmöglich zu versorgen. Das Projekt ist Teil einer übergreifenden Initiative der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG). 

Ultrastrukturelle Morphologie von Coronaviren (© Photo by CDC on Unsplash)

Die medizinische Forschung und klinische Versorgung sind bei der Bekämpfung der SARS-CoV-2-Pandemie besonders gefordert. Das DKTK plant daher den Aufbau einer Standort-übergreifenden Datenplattform und eines Bioprobenregisters. Die klinischen Daten der Patienten können dabei helfen, mögliche Risiken einer SARS-CoV-2-Infektion und COVID-19-Erkrankung bei Krebspatienten zukünftig besser beurteilen und entsprechende Behandlungsmaßnahmen einleiten zu können.

Dieses Register ist Teil einer gemeinschaftlichen Initiative der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG). Aufgrund der Ausbreitung von SARS-CoV-2 hat das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) verschiedene Maßnahmen initiiert, an denen sich auch das DKTK beteiligt. Dazu zählt ein zentrales Register für Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion – mit dem jeweiligen Fokus auf Krebs-, Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel-, Infektions-, Lungen- beziehungsweise neurodegenerative Erkrankungen. Grundlage hierfür bildet das bereits etablierte Europäische Fallregister LEOSS (Lean EuropeanSurvey on SARS-CoV-2 Infected Patients, https://leoss.net). Dieses wird auf nationaler und internationaler Ebene für anonymisierte Patientendaten genutzt. Die DZG planen zudem mit LEOSS.deep eine Version für pseudonymisierte Daten. Auf dieser Basis lassen sich nachfolgend hoch-innovative klinische Studien durchführen.

Um den Krankheitsverlauf und die Behandlung von Tumorpatienten mit nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion zu erfassen, startet das DKTK unter Leitung des Standorts Essen die prospektive Register-Studie COROCAN. Dabei werden an allen Standorten mit Hilfe der im Konsortium etablierten technischen Infrastrukturen in der Bildgebung und zur Datenharmonisierung die Daten aus der Klinik und dem Biomaterial erfasst und schließlich zentral in dem übergeordnete DZG-Register LEOSS.deep zusammengeführt.